Spielregeln
Eisstockschießen ist eine Sportart mit viel Tradition und ein Sport,
der auf Eis oder anderen Bahnen, wie Asphalt oder Kunststoff,
mit einem zum Gleiten gebrachten Eisstock betrieben wird.
Der Eisstock besteht aus dem Stockkörper, verschiedenen Laufsohlen
und dem Stiel. Der Stockkörper hat ein zulässiges Gewicht bis 3,8 kg.
Der Turnierstock besteht aus drei Teilen: Dem Stiel, dem Stockkörper und der Laufsohle.
Die Stockkörper wiegen zwischen 2,73 kg (Schülerstock) und 3,83 kg und sind je nach Gewicht
mit einem Kennbuchstaben versehen, welcher sichtbar am Stock angebracht sein muss (Typ: M, L, P oder E).
Gewichte der Stockkörper:
- Stockkörper Typ M: 3,80 kg bis 3,83 kg
- Stockkörper Typ L: 3,70 kg bis 3,73 kg
- Stockkörper Typ P: 3,50 kg bis 3,53 kg
- Schülerstock Typ E: 2,73 kg bis 2,78 kg
Auf Eis sind die Laufsohlen - auch Platten genannt - aus Gummi für Eis
und auf Pflaster/Asphalt aus Kunststoff.
Je weicher die Mischung der Platte, desto langsamer läuft der Eisstock.
Je nach Aufgabenstellung wird der Eisschütze eine langsame Platte (zum Daubenmaß setzen)
oder eine schnelle Platte auf den Eisstock aufziehen (zum Abschießen eines Gegnerstockes).
Zur Ausrüstung eines Eisstockschützen gehören vor allem feste Winterschuhe mit einer
rutschfesten Gummisohle oder stabile Turnschuhe (für Asphalt).
Asphaltschuhe Eisschuhe
Für die optimale Handhabung sind wichtig:
· ein fester und sicherer Stand zum Abstoßen auf dem sogenannten Abspielpunkt,
· ein harmonisches Schwingen mit der Arm- und Wurfhand,
· bei der Abgabe des Schusses das Abdrücken mit dem Standbein und der gleichzeitige Ausfallschritt mit dem vorgestellten Bein.
Im Gegensatz zum Kegeln oder Bowling - auch verwandte Sportarten - gibt es keinen Anlauf
und auch keinen Auslauf.
Es gibt den Mannschaftswettkampf und das Zielschießen als Einzelwettbewerb.
Eisstock Tasche Plattenträger Stiehl/Griff
Daube
Beim Mannschaftswettkampf ist das Eisstockspiel ein Wettkampf von jeweils zwei Mannschaften
gegeneinander, bei dem es um die Beststellung (kürzeste Entfernung) der Stöcke der
eigenen Mannschaften zum Ziel - Daube genannt - geht. Das Ziel ist die Daube -
ein kreisrunder Hartgummi-Puck mit 12 cm Durchmesser. Das Zielfeld misst
3 mal 6 Meter und ist ca. 24,5 Meter vom Abspielpunkt des Spielers entfernt.
Wird die Daube aus dem Zielfeld geschossen, so wird sie wieder auf das Mittelkreuz des Zielfeldes gelegt,
auf dem sie zu Beginn des Spiels und zu Beginn jeder Kehre dieses Spiels zu liegen hat.
Eine Kehre ist ein Teilabschnitt des Spiels.
Das Bestreben, mit dem eigenen Stock möglichst nahe an die Daube zu bringen, kann erreicht werden,
in dem der Schütze versucht, seinen Stock näher zur Daube zu schiessen, als der Gegner oder den
gegnerischen Stock weg zu schiessen oder die Lage der Daube mit dem gespielten Stock durch
Bewegen im Zielfeld günstig (für die eigene Mannschaft) zu verändern. Eine Mannschaft besteht
aus 4 Spielern, von denen jeder pro Kehre einen Schuss mit seinem Eisstock vom Anspielpunkt
ohne Anlauf in das Zielfeld abgeben muss.
Eine Mannschaft besteht aus vier Spielerinnen oder Spielern.
Gezählt wird in "Stockpunkten". Wer gewinnen will, muss die Stöcke der gegnerischen Mannschaft
verschieben oder wegschießen. Ein Spiel hat 6 Kehren (Teilabschnitte), die jeweils dann beendet sind,
wenn beide Mannschaften in einer Schussrichtung alle Stöcke gespielt haben und das Ergebnis von
den Spielführern festgestellt ist. Eine Mannschaft schießt die 1. Kehre an, dann die 3. und 5.,
während die gegnerische Mannschaft die 2., 4. und 6. Kehre anschießt. Hat ein Stock der anschießenden
Mannschaft das Zielfeld erreicht und bleibt in diesem stehen, dann wird von der gegnerischen nachgeschossen.
In der Folge muss dann eine Mannschaft so lange nachschießen, bis die Best-Stellung eines
ihrer Stöcke zur Daube erreicht ist. Gleiche Entfernung gegnerischer Stöcke zur Daube ergibt noch
keine Best-Stellung und gilt bei Kehrenende als unentschieden. Wenn ein Spieler so schießt, dass
alle Stöcke das Spielfeld verlassen, muss ein Spieler seiner Mannschaft nachschießen.
Jede Mannschaft muss bemüht sein, zumindest einen eigenen Stock am nächsten an der Zielscheibe zu platzieren.
Zur Wertung zählt der der Daube nächststehende Stock 3 Punkte. Jeder weitere Stock der gleichen
Mannschaft, der ebenfalls näher zur Daube steht als der best-stehende Stock des Gegners,
erhält 2 weitere Punkte. Insgesamt sind also von einer Mannschaft pro Kehre maximal
3 + 2 + 2 + 2 = 9 Punkte zu erzielen. Der oder die Stöcke des Gegners erhalten in dieser Kehre
keine Punkte. Bei gleicher Entfernung gegnerischer Stöcke zur Daube werden für diese Stöcke
keine Punkte vergeben. Der Spielsieger ist diejenige Mannschaft, die in den
6 Kehren die höhere Stockpunktsumme erreicht. Bei gleicher Stockpunktsumme
für beide Mannschaften endet das Spiel unentschieden.
Das Zielschiessen (siehe auch Menüpunkt Zielschiessen)
Der Zielwettbewerb wird in 4 Durchgängen mit je 6 Versuchen ausgetragen. In jedem Durchgang können
bis 60 Punkte erreicht werden. Für die Gesamtwertung werden meist 2 Runden (= 2 × 4 Durchgänge) gespielt.
Bei Meisterschaften spielen die bestplatzierten Spieler häufig noch in einem Finale weitere 1 bis 2 Runden um den Sieg.
Der Zielwettbewerb wird sowohl als Einzelwettbewerb als auch als Mannschaftswettbewerb ausgetragen.
Beim Einzelwettbewerb spielt ein Spieler alle Durchgänge und wird einzeln gewertet. Beim Mannschaftswettbewerb
spielt jeden Durchgang ein anderer Spieler. Für die Wertung werden die Ergebnisse der einzelnen Spieler zusammengezählt.
1. Durchgang: Es werden 6 Versuche auf die mittleren Zielringe ausgeführt, bei denen der Stock des Spielers
möglichst nahe an das Mittelkreuz gebracht werden soll. Gewertet wird der jeweilige Ring, den der Stock erreicht.
Die Ringe zählen von außen nach innen: 2, 4, 6, 8 und 10 Punkte.
2. Durchgang: Es werden 6 Versuche auf einen Zielstock gespielt, der wechselweise in den markierten Kreisen A bis F
aufgestellt wird. Bei den 6 Versuchen gilt es, den in den Kreisen aufgestellten Zielstock aus dem Zielfeld zu befördern,
wobei der Stock des Spielers im Zielfeld verbleiben soll. Abhängig von der Endlage der Stöcke werden für jeden
Versuch 0, 2, 5 oder 10 Punkte vergeben.
3. Durchgang: Es werden je 3 Versuche ins linke und rechte hintere Ziel (Zielfragmente) ausgeführt, bei denen der Stock
des Spielers möglichst nahe an die Zentren der Ringe gebracht werden soll. Gewertet wird der jeweilige Ring, den der Stock
erreicht. Die Ringe zählen von außen nach innen: 2, 4, 6, 8 und 10 Punkte.
4. Durchgang: Es werden 6 Versuche auf einen Zielstock gespielt, der der Reihe nach in den markierten
Kreisen A, B, G, H, E und F aufgestellt wird. Bei den Versuchen 1 und 2 gilt es den Zielstock so zu treffen,
dass der Stock des Spielers möglichst nahe am Mittelkreuz zum Stehen kommt. Bei den Versuchen 3 und 4 gilt es,
den Zielstock so zu treffen, dass dieser möglichst nahe am Mittelkreuz zum Stehen kommt. Bei den Versuchen 5 und 6
gilt es den Zielstock aus den Zielringen in die hinteren Ringe zu befördern, wobei der Stock des Spielers in den Zielringen
verbleiben muss, damit er gewertet wird. Gewertet wird bei den Versuchen 1 bis 6 der jeweilige Ring, den der Stock erreicht.
Die Ringe zählen von außen nach innen 2, 4, 6, 8 und 10 Punkte.